DER TUNNEL VON SARAJEWO
Format 1x 90' High Definition
Erstaufführung April 2009
Regie Michael Möller
Koproduzenten WDR/ARTE/
Synopsis

Sarajewo im Mai 1993: Ringsum auf den Bergen stehen die serbischen Truppen mit schwerem Gerät, es gibt keinen Ausweg aus der eingekesselten Stadt: Keinen Weg hinaus, keinen Weg hinein, keine Hoffnung. In der Nacht versuchen verzweifelte Menschen  die Landebahn des Flughafens zu überqueren. Sie ist der einzige Verbindungsweg nach draußen. Doch der Flughafen wird von UN-Truppen kontrolliert. Sobald die UNPROFOR-Soldaten Schemen der Flüchtlinge entdecken, tauchen sie die Landebahn mit riesigen Strahlern in gleißendes Licht und geben die Menschen zum Abschuss frei.

Die Rettung: ein geheimer Tunnel unter dem Flughafen. 800 Meter müssen überwunden werden, 2.800 Kubikmeter Erde allein mit Muskelkraft sind zu bewegen.

Mit einfachsten Mitteln –  Schaufel, Spitzhacke und Schubkarre – gelingt es, innerhalb von vier Monaten unbemerkt von der UNPROFOR und den serbischen Belagerern eine Verbindung unter dem Flughafen zur Außenwelt herzustellen.

Der Tunnel wird für Jahre zur Lebensader der Stadt. Durch den Tunnel, nur einen Meter breit und einsfünfzig hoch,  kriecht ein Menschenstrom in beiden Richtungen, kommen Lebensmittel, Benzin, Öl, Medikamente und vor allem Waffen in die Stadt. Selbst ein von Deutschland gespendetes 12 Megawatt Starkstromkabel sowie eine Treibstoffpipeline werden verlegt. Der Tunnel, soviel ist klar, hat das belagerte Sarajevo gerettet. Wahr aber ist auch, dass die Geschäfte vieler Kriegsprofiteure hier ihren Anfang nahmen.

Der Film erzählt die dramatischen Geschichten des Tunnels vor, während und nach dem Bau. Er zeigt, wie dieser Tunnel die Lebenswege von Menschen bis heute geprägt hat.