MISSION X 5. Staffel
DIE JAGD NACH DEM URMETER
Regie Axel Engstfeld
Kamera Hans Jakobi
Inszenierung Oliver Frohnauer
Schnitt Marc Schubert
Länge 42:30 / 52:00
Sendetermin August. 2010 ARTE

Synopsis

QUICKTIME TRAILER

Pressefotos

Paris 1799.  Die Kommission wird langsam ungeduldig. Seit vier Monaten warten nun die bedeutendsten Wissenschaftler Europas, daß die beiden Astronomen Delambre und Méchain endlich ihre Daten vorlegen. 7 Jahre lang haben sie den Meridian, der durch Frankreich läuft, in nie da gewesener Präzision vermessen.  Das Ziel: Der Welt ein neues, einheitliches Maß zu geben und das soll Meter heißen.

Es ist die Zeit der Aufklärung. Die französische Revolution schafft die Privilegien der Adeligen ab, fordert die Gleichheit aller Menschen und dazu gehört auch ein einheitliches, gerechtes Maßsystem. In Frankreich galten  bis dahin eine Vielzahl von Maßen und Gewichten. Rund 250.000 unterschiedliche Einheiten gab es im Land. Wenn Frankreich zu einer Nation zusammenwachsen sollte, dann musste ein einheitliches System her.

„Die Jagd nach dem Urmeter“ nimmt den Zuschauer mit auf die abenteuerliche Mission  der beiden Astronomen. Als die beiden aufbrechen, ahnen sie nicht, dass sieben Jahre voller Entbehrungen und Hindernisse vor ihnen liegen: Revolutionsgarden halten Delambre für einen Spion und verhaften ihn. Misstrauische Bauern zerstören die Messtürme und Peilmarken. Mitten im Krieg zwischen Spanien und Frankreich vermisst Méchain unter Lebensgefahr die Pyrenäen, während im Tal die Schlacht tobt. Sie werden zum Spielball der Mächtigen in Paris und als Méchain schließlich einen Messfehler entdeckt, verliert er fast den Verstand und weigert sich nach Paris zurückzukehren.

Mit aufwendigen Reenactments und an Originalschauplätzen gedreht,  begibt sich Terra X auf die Spuren von Delambre und Méchain. Die Astronomen hatten damals ein vollkommen neuartiges Instrument zur Verfügung. Der so genannte Bordakreis ermöglichte Messungen von nicht gekannter Präzision.  In Frankreich existieren noch wenige Exemplare dieses besonderen Instruments. Das nationale geografische Institut in Paris stellte für die Dreharbeiten einen Original Bordakreis aus dem Jahre 1792 zur Verfügung.

Das neue einheitliche Maß, das Meter, sollte dem zehn Millionsten Teil der Strecke vom  Pol bis zum Äquator entsprechen. Als sie nach sieben Jahren schließlich ihre Daten vorlegen und das neue Maß, das Meter berechnet wird, da schleicht sich Méchains Messfehler in die Berechnungen ein. Doch sie entdecken auch etwas vollkommen Neues: Die Präzision ihrer Messungen bringt zum ersten Mal die wahre Form der Erde ans Licht.

Es sollte mehr als 200 Jahre dauern,  bis sich das metrische System in der ganzen Welt durchsetzen konnte. Heute haben alle Länder, bis auf Liberia, Myanmar und die USA, das einheitliche System akzeptiert. Seit 1983 gilt eine neue Definition: Ein Meter ist die Strecke, die das Licht im Vakuum in 1 / 299.792.458 Sekunden zurücklegt.

DAS UNSICHTBARE NETZ
Regie   Axel Engstfeld
Kamera Hans Jakobi
Inszenierung Oliver Frohnauer
Schnitt   Marc Schubert
Länge 42:30 / 52:00
Sendetermin August. 2010 ARTE

Synopsis

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Pressefotos

Glace Bay, Neufundland, 12. Dezember 1901, ein eisiger Wintertag. Seit Tagen warten die Männer, dass der Sturm abflaut. Mit einem Drachen ziehen sie schließlich eine 120 Meter lange Antenne in den Himmel. Sie wollen Signale aus England empfangen und zwar über eine Distanz von 3000 Km drahtlos den Atlantik überbrücken.  In einer nahe gelegenen Baracke lauscht Guglielmo Marconi. Sehnsüchtig wartet er auf die Morsesignal aus England. Wenn dieser Versuch misslingt, dann waren all die Jahre umsonst.

„Das unsichtbare Netz“  lässt  Marconis jahrelanges Ringen um die Entwicklung der drahtlosen Telegrafie lebendig werden. Mit  aufwändigen Reenactments und  Computergrafik lässt Terra X den Zuschauer an Marconis  spektakulärem Transatlantikversuch teilhaben. 

Marconi war ein schlechter Schüler, der Zugang zur Universität bleibt ihm versperrt, doch Elektrizität faszinierte ihn von Kindheit an. Inspiriert von dem deutschen Forscher Heinrich Hertz, experimentiert Marconi mit elektromagnetischen Wellen. Schon bald kann er mehrere hundert Meter drahtlos überbrücken und er entwickelt eine kühne Vision:

Zu dieser Zeit können Schiffe nur miteinander kommunizieren wenn sie Sichtkontakt haben. Zum Beispiel mit Flaggensignalen. Doch in der Weite des Ozeans sind sie vollkommen isoliert und niemand erfährt, wenn die Seeleute in bedrohliche Situationen geraten. Der junge Marconi will dies mit seiner Erfindung ändern.

In England, der damals führenden Seefahrtnation, meldet er seine Erfindung schließlich zum Patent an und gründet eine Firma. Schifffahrtslinien interessieren sich, die Admiralität bestellt erste Funkstationen. Marconi  ist auf dem besten Weg, ein Monopol aufzubauen. Doch dies ruft mächtige Gegner auf den Plan. Der deutsche Kaiser Wilhelm II. erkennt den militärischen Nutzen der drahtlosen Telegrafie. Er schickt seinen Vertrauten Adolf Slaby nach England. Er soll alles über Marconis Geräte ausspionieren.  Zurück in Deutschland baut Slaby Marconis Geräte nach.

Es kommt zu einem Wettlauf der Systeme. In Deutschland wird Telefunken gegründet, um Marconi den Weltmarkt streitig zu machen. Doch der hat längst schon kühnere Pläne. Er will mit seiner Telegrafie drahtlos den Atlantik überbrücken. Jahre lang kämpft er für diese Vision, riskiert sein gesamtes Vermögen.

Doch erst Jahre später soll sich die drahtlose Telegrafie endgültig durchsetzen. Als im April 1912 die Titanic sinkt und 700 Passagiere aus den eisigen Fluten gerettet werden, verkündet der englische Postminister: All diese Menschen wurden von einem einzigen Mann gerettet. Mr. Marconi. Von diesem Tag an wurde es Pflicht, dass alle Schiffe mit mehr als 50 Passagieren ein telegrafisches System an Bord haben mussten.

DAS DIESEL RÄTSEL
Regie Christian Heynen
Kamera Hans Jakobi
Inszenierung Oliver Frohnauer
Schnitt Josef van Ooyen
Länge 42:30 / 52:00
Sendetermin August. 2010 ARTE

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Es ist der 29. September 1913. Das Fährschiff Dresden steuert in stockfinsterer Nacht durch den Ärmelkanal. An Bord befindet sich ein  weltberühmter deutscher Ingenieur.  Rudolf Diesel ist auf dem Weg nach England. Er will ein neues Motorenwerk einweihen. Ein gefährliches Vorhaben, denn der erste Weltkrieg wirft bereits seine Schatten voraus.

In dieser Nacht verschwindet Rudolf Diesel spurlos. In der Presse erscheinen abenteuerliche Spekulationen: Hat Diesel Selbstmord verübt? Oder ist er gar von Agenten ermordet worden?

Es bleibt bis heute ein ungelöstes Rätsel, und Rudolf Diesel geriet in Vergessenheit. Seine Erfindung, der Dieselmotor, ist heute präsenter als je zuvor, aber kaum jemand kennt die mitreißende und dramatische Geschichte, die hinter diesem Namen steckt:

Ende des 19. Jahrhunderts braucht die Industrie dringend einen neuen Antrieb für die immer zahlreicher eingesetzten Maschinen. Seit über hundert Jahren ist  die veraltete Dampfmaschine im Einsatz, doch sie ist uneffizient  und verbraucht Unmengen an Kohle. Da präsentiert Rudolf Diesel sein geniales neues Konzept: Ein Motor, der durch Selbstzündung funktioniert und  jede Art von Treibstoff verbrennen kann.  Mit seinem kleinen und preiswerten Motor will Diesel verarmten Handwerkern wieder eine Chance gegen die übermächtige Industrie geben.

Von der Ingenieurelite verlacht, lässt Diesel sich nicht beirren.  Tag und Nacht arbeitet er an der Entwicklung seines Motors, bis er einen Nervenzusammenbruch erleidet. Als sein Motor gegen alle Erwartung schließlich funktioniert, ist die deutsche Marine an dem neuen Wundermotor äußerst interessiert, doch Diesel ist Pazifist. Niemals soll seine Maschine für Kriegszwecke eingesetzt werden. Ein Konflikt bahnt sich an.

Heute verläuft 85 % des Welthandels über See. Und nur Dieselmotoren sind geeignet, die gigantischen Containerschiffe anzutreiben. Rudolf Diesels  Motor ist  das Rückgrat unserer Weltwirtschaft geworden. Der Film gibt beeindruckende Einblicke in den Bau der größten Dieselmotoren der Welt in Südkorea. Schiffsmotoren, so groß wie ein mehrstöckiges Mehrfamilienhaus und mit der unglaublichen Kraft von fast 100 000 PS.

Terra X begibt sich auf eine spannende Spurensuche, beleuchtet den abenteuerlichen Lebensweg des Erfinders und sucht nach Gründen für Diesels mysteriöses Verschwinden.

SIEG DER DAMPFRAKETE
Regie Christian Heynen
Kamera Hans Jakobi
Inszenierung Oliver Frohnauer
Schnitt Josef van Ooyen
Länge 42:30 / 52:00
Sendetermin August. 2010 ARTE

Synopsis

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Der englischen Ingenieur George Stephenson hat im September 1825 einen brisanten Auftrag: Er soll zwischen den Handelsmetropolen Liverpool und Manchester die Streckenführung für ein vollkommen neuartiges Transportmittel vermessen. Doch mächtige, adelige Gegner setzen alles daran, Stephenson aufzuhalten.

Es ist die Zeit der industriellen Revolution. Manchester wird zum Zentrum der Textilindustrie. Der Bedarf an Kohle und Baumwolle steigt dort ins Unermessliche. Doch der rasante Wirtschaftsboom ist bedroht. Alle Waren müssen von der Hafenstadt Liverpool im Schritttempo über ein viel zu kleines Kanalsystem nach Manchester transportiert werden. Die Betreiber, eine adelige Gruppe um den Marquis von Stafford, verdient daran ein Vermögen.

Die Händler wollen und können das Diktat der Preise nicht länger ertragen und suchen händeringend nach einer Lösung.  Für Stephenson, ist dies die Herausforderung seines Lebens. Aus ärmsten Verhältnissen hat er sich hoch gekämpft. Jetzt will er das Monopol der Kanalbesitzer brechen: Eine Dampfmaschine auf Rädern soll ungeahnte Geschwindigkeiten erzielen.  Doch der Bau der Eisenbahnlinie stellt ihn vor kaum lösbare, technische Probleme. Tunnel und tiefe Einschnitte durch bergiges Gelände verlängern die Bauzeit um Jahre. Und als seine Strecke auch noch durch ein Moor führt, triumphieren seine Gegner: Das Moor würde dem ehrgeizigen Ingenieur das Genick brechen.

Doch Stephenson setzt sich durch und schließlich kommt es zum Show down: Alle  Ingenieure in England werden aufgefordert, Lokomotiven für die Strecke zu entwickeln.  Die Lokomotiven sollen gegeneinander antreten und in einem Wettrennen Geschwindigkeit und Zuverlässigkeit unter Beweis stellen. Stevenson geht mit seiner „Rocket“ an den Start.

Terra X erweckt dieses unerbittliche Duell an Originalschauplätzen mit den ersten Lokomotiven in aufwändigen Inszenierungen wieder zum Leben. Der Kampf um die Eisenbahn, eine technische Revolution, die unser aller Leben maßgeblich beeinflusst hat.


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